Die Konzilszeit 1962-1978
1962 Die Jahresparole heisst: „Mer wänd meh“. Sie beinhaltet zwei Bereiche: "mehr auf dem natürlichen Gebiet" (mehr Leben, mehr ausgeprägte Persönlichkeit, mehr Verantwortung) und "mehr auf dem übernatürlichen Gebiet" (mehr Gott, mehr Glaube, mehr Maria...) Die Broschüre zum Blauringgesetz „Die Verschwörung vom Blauen Kreis“ von Bundespräses Dr. J. Niederer erscheint. Erste Regionaltreffen werden abgehalten.Von der Bundesleitung verabschieden sich Maria Fries und Direktor Walther Hunziker.
1963 Neue Bundesleiterin wird Maria Lüscher. Als Direktor kommt Julius J. Huber an die Zentrale. 1. RIM-Führerin ("Ring invalider Mädchen") ist Margrith Fuchs. Immer häufiger werden von den Scharen eigene Sommerlager durchgeführt.
1964 Ein neues Jahresmotto, wofür von den Führerinnen Anregungen und Ideen gesammelt wurden, lautet: "wahr sy". An die 1’000 Führerinnen nehmen an der 20. Führerinnentagung in Einsiedeln teil. Die Schweizerische Blauringbewegung wird eingeteilt in 15 Regionen. Hauptaufgabe der Regionalleitung (Eine Regionalleiterin und ein Präses) ist die Schulung der Hilfsführerinnen und Führerinnen.
1965 Der Titel des neuen Jahresmottos lautet: "Heimat schänke – d’Heimat entdecke". Es finden sich darin Gruppenstunden zum Thema "Staatskunde", "Geländezeichen", "Messen und Schätzen", "Knoten", "Gewässerschutz".
1966 Jahresmotto: "Ehrenfürchtig begegnen". Anfangs Juni kommt es in Einsiedeln zum ersten Spezialweekend für Scharführerinnen. Neu werden auch regionale Schulungstage organisiert. Der Blauring ist vertreten am ökumenischen Jugendkongress in Taizé.
1967 Die neue Jahresparole führt die Thematik von 1966 weiter. Sie lautet: "Mer stosse vor zum Du, in der Familie, in die Pfarrei..."
1968 Das Haus in Randa wird mit Leuten aus der Bewegung einer Innenrenovation unterzogen. Die neue Schallplatte "Randa-Lieder II" erscheint. Die Führerinnenausbildungsmappe I wird aus das neue Hilfsmittel für die Ausbildung. Sie enthält sieben Faszikel: unsere Blauringbewegung, die Führerin persönlich, die Führerin als Christ, zur Psychologie des Mädchens, Gruppendynamik und –methodik, unser Gruppenleben, unsere Heimat. Erica Thurnher tritt die Nachfolge von Maria Lüscher an.
1969 Das Jahresmotto "Ephata" soll ein Sich-öffnen zu Gott, zur Natur und zum Mitmenschen bringen. "Friede" ist ein Mosaik dieses Jahresmottos. Die Blauringmädchen bekommen eine neue Bluse. Prof. Oswald Krienbühl wird als ausgebildeter Katechet und Jugendarbeiter zum Mitarbeiter auf der Zentrale ernannt. Ausbau des "Kongregations- und Blauringzentrums" zum "Schweizerischen Jugend- und Bildungs-Zentrum".
1970 "Bewegung" – unter diesem Motto wird gearbeitet. Zu Gesprächen über die Zusammenarbeit treffen sich in Einsiedeln Jungmannschaft, Kongregation, Blauring und Jungwacht.
1971 "UKW – Unser Kontakt wächst": Kommunikation, Kontakte, Beziehungen sollen unter diesem Jahresmotto entstehen und wachsen. In Jugend + Sport werden neu auch die Mädchen mit einbezogen.
Im Herbst wird "Das Steuer" nach 37 Jahren vom "team-work" abgelöst. Erica Thurnher verabschiedet sich. Erste verheiratete Frau als Bundesleiterin wird Heidi Bendel-Zgraggen. Sie ist dipl. Psychologin. Der Blauring sucht nach einer Neu-Konzeption (die Regionalleitertagung vom 30./31. 1. äussert diesen Wunsch und am Bettags-Weekend 18./19. September wird ein erstes Arbeitspapier erstellt). Erstmals findet ein gemeinsames Scharleiter/-innen Weekend von Blauring und Jungwacht statt. Der Blauring tritt der FIMCAP bei.
1972 Die Tagung der Regionalleiterinnen vom 29./30. 1. bereinigt die neuformulierte Konzeption des Blauring und heisst sie gut. Das Jahresmotto lautet: "Sesam": Entwerfen, Spielen, Werken, Musizieren, Gestalten... sind Schwerpunkte dieses Mottos. Anstelle der Leiterinnentagung gehen 150 Führerinnen zu einem Treffen nach Taizé.
1973 Jahresmotto: "Ganze Schweiz sonnig". An der Bundeskonferenz vom 27./28. Januar 1973 werden die Konzeption des Blauring „Christlich leben“ und Fragen der Interpretation des Signets und der Stellung von Maria in der Konzeption diskutiert. Abschied von Heidi Bendel-Zgraggen und Marlis Küng. Ab 1. November 1973 ist die Bundesleitung verwaist. An der Regionalleiterinnen-Tagung vom 22./23. September 1973 wird der Krisenstab gebildet. Es laufen intensive Gespräche mit der Bundesleitung Jungwacht an.
1974 Die DOK (Deutschschweizerische Ordinarien-Konferenz) akzeptiert die Vorschläge des Krisenstabes, die Bundesleitung nach Luzern zu verlegen und die Trennung von der Kongregationszentrale. Die ausserordentliche Tagung vom 28. April der Regionalleiterinnen in Olten beschliesst, die Bundesleitung des Blauring für eine Probezeit von 2-3 Jahren nach Luzern zu verlegen und dem Blauring eine eigene Rechtsform zu geben. Die Statuten des Vereins "Schweizerischer Blauring" werden an der Herbst- Regionalleiterinnen-Tagung (21./22. September in Baden) angenommen. Erste Präsidentin des Bundesvorstandes wird Elisabeth Suter, Finanzbeauftragte Melanie Montalla (beide für die Jahre 1974 – 1976).
1975 Die erste gemeinsame Jahresparole von Blauring und Jungwacht heisst: "vorne – hinde – näbedra: Vorurteile abbauen". Der Blauring wird Mitglied der SAJV ("Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände"). Rosmarie Koller wird erste Bundesleiterin in Luzern und Ursula Moser Mitarbeiterin auf der Bundesleitung. Das "Fastopfer der Schweizer Katholiken" übernimmt das Defizit des Blauring. Der Blauring wurde damit finanziell auf sichere Füsse gestellt. Die Mitarbeit im Büro der FIMCAP in Amsterdam wird aufgenommen.
1976 Die Jahresparole lautet: "vorne – hinde – näbedra: Fründe gwünne". Die Materialstelle des Blauring wird in die "Materialstelle für Jugend- und Freizeit-Arbeit" in Luzern integriert. Im Herbst werden nach einer Umfrage neu Blauring-Pullis für Mädchen und Leiterinnen angeboten. "ting’ang’a" heisst das 3. Welt-Projekt. Blauring und Jungwacht engagieren sich für eine Brunnenpumpanlage in Kenya. Die 3. Eurokonferenz der FIMCAP findet in Eischoll statt. Der Blauring zählt Ende 1976 24'227 Mitglieder.
1977 Die Jahresparole nennt sich: "Trick 77" – "Bisch frei, machsch frei – machsch frei, bisch frei". Sie wird neu in allen Regionen eingeführt. Die Bundeskonferenz vom 29./30. Januar berät das Thema "Meitli – Buebe" und die Zusammenarbeit zwischen Blauring und Jungwacht. Die Herbst-Konferenz am 10./11. September bespricht erstmals an einer gemeinsamen Sitzung die Politik von Blauring und Jungwacht. Das 3.-Welt-Projekt "Santhali" unterstützt den Bau einer Schule in Hazaribagh. Die Aktion "Domodossola" will Verständnis wecken für die Situation der Saisonarbeiterkinder, die in Domodossola/I im Kinderdorf "Treno des bimbi" wohnen. Gemeinsam mit dem Schweizer Radio DRS werden 130'000 Franken für Eisenbahnwagen gesammelt. In einer Radiosendung "Kirche heute" informieren die Bundesleitungen über kirchliche Jugend- und Kinderarbeit am Beispiel der Aktion "Domodossola". Ursula Moser (Mitarbeiterin der Bundesleitung) arbeitet neu mit im „tut“, der Kinderzeitschrift der Jungwacht.
1978 Jahresparole "Zirkus Abraham". Blauring- und Jungwacht-Scharen treten beim Zirkus Nöck an verschiedenen Orten der Schweiz auf. Der Blauringvorstand wählt zwei neue Bundesleiterinnen: Lydia Guyer Bucher und Regula Egger. Ursula Moser verabschiedet sich von der Bundesleitung.